Niedrigzinspolitik EZB: Nullzins - ohne Risiko keine Rendite
23 Juni, 2016
Bei der extremen Niedrigzinspolitik der EZB haben es private Sparer schwer. Während „Bundeschätzchen“ und andere Bundeswertpapiere bei deutschen Sparern früher aufgrund erstklassiger Bonität und attraktiver Verzinsung sehr beliebt waren, gelten sie heute nur noch als sicher, aber nicht mehr als lukrativ. Im Gegenteil:
Aufgrund der extremen Niedrigzinspolitik der EZB sind Bundeswertpapiere für private Sparer längst uninteressant geworden. Die Mehrzahl der Bundesanleihen wirft inzwischen negative Renditen ab. Mitte Juni fiel die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen erstmals unter Null. Selbst 30-jährige Staatsanleihen verzinsen sich nur noch im Promillebereich. Aber wie kann man überhaupt noch sinnvoll sparen und vorsorgen? Wie lassen sich noch regelmäßige Erträge für das Ersparte erzielen?
Klar ist: Ohne Risiko gibt es keine Rendite mehr! Wer jedoch Kursrisiken aushalten und Wertschwankungen vertragen kann, sollte einen Blick auf reale Vermögenswerte wie Aktien werfen. Hier gibt es nach wie vor attraktive Renditechancen. Das gilt auch für Aktienfonds, die das Kursrisiko einer Aktienanlage breiter streuen und damit das Verlustrisiko vermindern können. Mit Aktienfonds Deutschland zum Beispiel war in den vergangenen fünf bis zehn Jahren im Schnitt eine jährliche Wertentwicklung von etwa fünf Prozent möglich, in den letzten 20 bis 30 Jahren sogar etwa sechs bis sieben Prozent. Aktienfonds international kamen in den vergangenen 5 bis 10 Jahren im Schnitt auf etwa drei bis sechs Prozent (in den letzten 20 bis 30 Jahren auf etwa sechs Prozent). Für derartige Renditechancen müssen Anleger allerdings teils kräftige Kursschwankungen akzeptieren. Dafür bieten Aktien neben der Chance auf Kurssteigerungen (und dem Risiko von Kursverlusten) oft attraktive Gewinnbeteiligungen. So schütten einige bekannte, große deutsche Unternehmen aus dem DAX zum Beispiel Dividenden von über drei Prozent, teilweise auch mehr als vier und fünf Prozent aus.
Eine Aktienanlage muss gut überlegt sein. Eine breite Streuung auf verschiedene Aktien verschiedener Branchen gehört ebenso dazu wie die laufende Kontrolle des Depots. Anleger sollten dazu fundierte Beratung in Anspruch nehmen. Und: Neben Aktien sollte immer auch ein ausreichend hohes Liquiditätspolster vorhanden sein, um in Notfällen (plötzliche Hausreparaturen, neues Auto usw.) finanziell unabhängig zu bleiben. Bundesverband deutscher Banken, J. Topar, www.bdb.de
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