Umfrage zur Geldanlage 2015: Anleger zufriedener
29. Dezember 2015 –„Gut jeder zweite Anleger ist mit der Wertentwicklung seiner Anlage in diesem Jahr zufrieden“, so Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes bei der Vorstellung der aktuellen Umfrageergebnisse zur Geldanlage. „Damit hat die Zufriedenheit der Anleger im Vergleich zum Vorjahr sogar etwas zugenommen“, stellt Kemmer fest, „was vor dem Hintergrund der extrem niedrigen Zinsen überraschend ist.“ Das Dauerzinstief könnte aber die Ursache dafür sein, dass die Bereitschaft, Geld anzulegen, gesunken ist: Nur noch 48 Prozent der Deutschen haben 2015 Geld angelegt, im Vorjahr waren es noch 57 Prozent. Zurückgegangen ist die Zahl der Geldanleger vor allem in der mittleren Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen sowie bei den Senioren.
Beliebte Anlageprodukte 2015
Laut Kemmer bestätigt der Blick auf die bevorzugten Anlageprodukte das klassische Anlageverhalten der Deutschen: „Die Anleger entscheiden sich überwiegend für konservative und risikoarme Anlageprodukte, die in der aktuellen Niedrigzinsphase aber wenig bis gar keine Rendite bringen.“ So bevorzugen die meisten Anleger immer noch das klassische Sparbuch (31 Prozent, Mehrfachnennungen möglich), gefolgt vom Tagesgeld (24 Prozent). Fondsanteile, die im Vergleich deutlich mehr Risiko beinhalten, dafür aber langfristig auch deutlich höhere Renditechancen haben, wurden am dritthäufigsten (21 Prozent) als bevorzugte Geldanlage genannt.
Gewünschte Anlageprodukte 2016
Der aufgrund der Niedrigzinsen boomende Immobilienmarkt wirkt sich auch auf die gewünschten Anlageprodukte 2016 aus. Auf dem Wunschzettel für das neue Jahr stehen Immobilien ganz oben: 37 Prozent der Anleger würden 2016 eine Immobilienanlage bevorzugen, wenn ihnen die dafür nötigen Finanzmittel zur Verfügung stünden (Mehrfachnennungen möglich). An zweiter Stelle folgen das Tages- und das Festgeld (mit jeweils 28 Prozent). Das Sparkonto bzw. der Sparplan schaffen es für das kommende Jahr nur auf Platz drei der Anleger-Wunschliste.
Mehr Risiko für mehr Rendite? - Fehlanzeige.
„Die deutschen Anleger sind trotz anhaltender Niedrigzinsphase und dementsprechend magerer Renditen nicht bereit, ein höheres Risiko einzugehen“, so das Fazit von Kemmer. „Eher im Gegenteil – der Anteil der Anleger, die jegliches Risiko bei der Geldanlage ablehnen, hat im Vergleich zum Vorjahr noch zugenommen.“ Sieben von zehn Befragten können sich laut aktueller Umfrage überhaupt nicht vorstellen, bei künftigen Geldanlagen ein Risiko einzugehen. Im vergangenen Jahr waren es sechs von zehn.
„Für den langfristigen Vermögensaufbau reicht eine Rendite nahe Null einfach nicht aus. Die strikte Risikoaversion ist daher fatal. Denn die heutigen Berufstätigen werden ergänzend zur Rente auf eine zusätzliche Altersvorsorge angewiesen sein, wenn sie später ihr Wohlstandsniveau halten wollen“, stellt Kemmer besorgt fest. Dabei wolle er nicht jeden Anleger etwa zum Kauf von Aktien drängen, aber, so Kemmer, eine gute Risikomischung könne dazu beitragen, die Rentabilität der eigenen Geldanlage mittel- und langfristig zu erhöhen.
Die aktuelle Umfrage des Bankenverbandes zur Geldanlage wurde von der GfK Nürnberg im Dezember 2015 erhoben und ist repräsentativ für die Wohnbevölkerung in Deutschland. www.bankenverband.de
Bundesverband deutscher Banken, T.Beler
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