Die Polizei weiß: Richtige Sicherungen schützen vor Wohnungseinbruch - was viele Bürger nicht wissen: Bund und Länder unterstützen den Einbau solcher Sicherheitstechnik
Alle vier Minuten hat sich im Jahr 2013 laut Polizeilicher Kriminalstatistik in Deutschland ein Wohnungseinbruch ereignet. Pro Fall entstand ein Schaden von rund 4.500 Euro. Seit einigen Jahren steigt die Zahl der Wohnungseinbruchdiebstähle, gleichzeitig ist der Anteil vollendeter Einbruchsfälle stetig gesunken. Rund 40 Prozent aller Einbrüche bleiben im Versuchsstadium stecken, nicht zuletzt wegen Verbesserungen der Sicherungsmaßnahmen. Nach einer jüngst veröffentlichten Studie des Kriminologischen Forschungsinstitutes Niedersachsen (KFN) nutzen über 70 Prozent der Befragten keine zusätzliche Sicherheitstechnik zum Schutz gegen Einbruch. Dabei wissen Kriminalexperten: Je leichter es den Tätern gemacht wird, desto eher kommt es zum Einbruch. Beliebte Angriffsstellen sind vor allem Haus- und Wohnungstüren, Fenster und Fenstertüren. Was oft vergessen wird: Nach einem Wohnungseinbruch gibt es nicht nur materielle Schäden, sondern häufig auch psychische Belastungen für die Opfer. Ein Einbruch beeinträchtigt das Sicherheitsgefühl und damit die Lebensqualität der Betroffenen erheblich. Wichtig ist es deshalb, bereits die Tat zu verhindern - und somit das Risiko zu reduzieren, überhaupt zum Opfer zu werden.
Um den Wohnungseinbruch besser in den Griff zu bekommen, sind neben der Polizei Sicherungsmaßnahmen unverzichtbar. Die Studie des KFN verdeutlicht, dass Sicherheitstechnik das Risiko von Einbruchsschäden wesentlich reduziert. Damit sind alle gesellschaftlichen Kräfte gefordert. Auch der Bürger selbst wird, indem er den Einbau von Sicherheitstechnik vorantreibt, zu einem wichtigen Akteur bei der Bekämpfung des Wohnungseinbruchs.
Vor diesem Hintergrund leisten Bund und Länder mittlerweile einen wichtigen Beitrag, indem sie entsprechende Investitionen unterstützen. Ganz konkret geht es um die finanzielle Förderung von Maßnahmen des Einbruchschutzes durch die KfW-Bankengruppe, wenn diese in unmittelbarem Zusammenhang mit barrierereduzierenden Maßnahmen oder energetischer Sanierung stehen. Der Finanzanreiz besteht in Zuschüssen oder zinsgünstigen Darlehen der Förderprogramme „Altersgerecht Umbauen“ und „Energieeffizient Sanieren“. Diese finanzielle Förderung geht zurück auf eine Initiative des DFK gemeinsam mit der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes und wurde entwickelt mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, dem Bundesministerium des Innern und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie sowie mit der KfW-Bankengruppe. Hierzu der Bundesminister des Innern und Kuratoriumspräsident der Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention (DFK), Herr Dr. Thomas de Maizi?re: „Diese Ansätze unterstütze ich ausdrücklich, denn Einbruchschutz wirkt! Sicherheitstechnik hilft nicht nur beim Schutz vor Wohnungseinbruch, sondern kann auch das Entdeckungs- und Ergreifungsrisiko für den Täter erhöhen. Gleichzeitig muss es gelingen, die Aufklärungsquote zu steigern und mehr Täter zu fassen. Hier sind die Polizeien der Länder und des Bundes gefordert, ihre überregionale und internationale Zusammenarbeit zu intensivieren.“ Über die Möglichkeiten der staatlichen Förderung von Einbruchschutz informiert das neue Faltblatt „Einbruchschutz zahlt sich aus“ des DFK. Das Medium entstand in Zusammenarbeit mit der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK). Weitere Partner dieser Initiative sind der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) sowie der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH). Ergänzend zum Förderprogramm des Bundes bieten einige Länder eigene Programme an. Eine Übersicht dazu hat das DFK in seiner Internetpräsenz unter http://www.kriminalpraevention.de/einbruchschutz/finanzanreize.html veröffentlicht.
Darüber hinaus hat die Polizei bereits im Jahr 2012 die Einbruchschutzkampagne
K-EINBRUCH initiiert, um die Bevölkerung für eine wirksame Einbruchsprävention zu sensibilisieren. Zentrales Element der Initiative, die unter der Schirmherrschaft von Bundesinnenminister Dr. Thomas de Mazi?re steht, ist der Internetauftritt www.k-einbruch.de mit umfassenden, produktneutralen Informationen der Polizei zum Einbruchschutz. „Neben dem richtigen sicherheitsbewussten Verhalten sowie personellen und organisatorischen Maßnahmen empfehlen wir die mechanische Grundsicherung von Türen und Fenstern“, erläutert Gerhard Klotter, Vorsitzender der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes. Sie hat immer oberste Priorität. Elektronische Systeme sollten diese sinnvoll ergänzen. „Erfahrungsgemäß erreicht man erst dadurch einen optimalen Einbruchschutz“, so Klotter weiter. Wichtiger Bestandteil der Kampagne K-EINBRUCH ist der „Tag des Einbruchschutzes“. Unter dem Motto „Eine Stunde mehr für mehr Sicherheit“ findet dieser jährlich am Tag der Zeitumstellung statt, wenn die mitteleuropäische Sommerzeit endet. Die dadurch gewonnene zusätzliche Stunde sollen die Bürger nutzen, sich über Einbruchschutz zu informieren und die vermittelten Sicherheitsempfehlungen in ihrem Alltag umzusetzen. Informationen zur staatlichen Förderung von Einbruchschutz sind unter www.k-einbruch.de/foerderung eingestellt.
Alle wichtigen Informationen für mehr Sicherheit finden Sie unter: www.kriminalpraevention.de/einbruchschutz. Dort steht das kostenlose Faltblatt „Einbruchschutz zahlt sich aus“ zum Download bereit. Es ist auch erhältlich beim Publikationsversand der Bundesregierung: Postfach 48 10 09, 18132 Rostock, Tel.: 030 182722721 oder per E-Mail: publikationen@Bundesregierung.de sowie bei den (Kriminal-)
Polizeilichen Beratungsstellen. polizei-beratung.de
Gemeinsame Pressemitteilung der Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention (DFK) und der Projektleitung Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (PL PK)
PROGRAMM POLIZEILICHE KRIMINALPRÄVENTION der Länder und des Bundes (ProPK), Zentrale Geschäftsstelle, c/o Landeskriminalamt Baden-Württemberg, Taubenheimstraße 85, 70372 Stuttgart
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