Null Zins, lohnt Sparen noch?

15 März, 2016

EZB-Chef Draghi hat die Zinsen abgeschafft, eine Katstrophe für konservative Sparer, die mit Tagesgeld, Festgeld oder auf dem Sparbuch ihr Vermögen anlegen. Für sie gibt es (fast) keine Zinsen mehr. Zehnjährige Bundesanleihen bieten aktuell noch magere 0,2 Prozent Rendite. Viele Bundesbürger sind ratlos:

Lohnt Sparen noch?
Durchaus, wenn man sich traut, sich an Unternehmen zu beteiligen, die langfristig für den Wohlstand von Wirtschaft und Gesellschaft sorgen – indem man in Aktien investiert. Die Erfahrung zeigt, dass trotz starker Schwankungen der Aktienkurse auf lange Sicht durchschnittliche jährliche Renditen von etwa fünf bis zehn Prozent möglich sind.

Doch ist Aktiensparen für jeden geeignet?
Ja, vorausgesetzt der Anleger kann Geld langfristig investieren und Wertschwankungen ertragen.

Zehn Grundregeln für Anleger, die mit Aktien Vermögen bilden wollen:
1. Am Anfang steht die Eröffnung eines Wertpapierdepots. Das kann bei der Hausbank sein, aber auch bei einer anderen Bank. Für die Wertpapierverwaltung erheben Banken vom Anleger jährliche Depotgebühren, die von Institut zu Institut unterschiedlich sind. Ein Vergleich kann sich lohnen.
2. Legen Sie nur einen Teil der Ersparnisse in Aktien anlegen. Finanzielle Reserven für Reparaturen und Notfälle sowie für demnächst bevorstehende Anschaffungen wie zum Beispiel ein neues Auto gehören auf Giro-, Spar-, Tagesgeldkonten.
3. Verteilen Sie das anzulegende Geld auf verschiedene Aktien verschiedener Wirtschaftszweige. Eine breite Aktienstreuung mindert das Verlustrisiko.
4. Die Kosten für den Kauf (und Verkauf) von Aktien betragen meist etwa ein bis 1,5 Prozent des Börsenwertes, können bei kleinen Aufträgen aber erheblich höher liegen. Achten Sie deshalb auf Mindestgebühren und schichten Sie nicht ständig das Depot um. Hin und Her macht Taschen leer.
5. Um regelmäßig mit Aktien zu sparen, bieten sich Fondssparpläne mit Aktienfonds an. So können Sie bereits ab 25 oder 50 Euro monatlich breit gestreut in Aktien investieren. Besonders kostengünstig sind Indexfonds, sogenannte ETFs (bilden einen Index, wie z.B. den DAX oder EuroStoxx ab).
6. Lassen Sie sich trotz der sehr niedrigen Darlehenszinsen nicht dazu verleiten, Aktien auf Kredit zu kaufen. Fallen die Kurse und geht die Spekulation schief, kann der finanzielle Schaden erheblich sein.
7. Wer regelmäßige Erträge haben möchte, sollte ertragsstarke Aktien auswählen, die schon seit vielen Jahren attraktive Dividenden ausschütten. Hierzu gehören gerade auch große deutsche Unternehmen, die im DAX vertreten sind.
8. Vorsicht vor angeblich sicheren Aktientipps, zumal wenn sie per Email oder Telefon angepriesen werden. Nutzen Sie lieber das Beratungsangebot der Hausbank bei der Aktienauswahl. Diese muss zu Ihren Vorstellungen und Ihrer Risikomentalität passen.
9. Als Faustregel gilt: 100 minus Lebensalter. Soviel Prozent darf der Aktienanteil Ihres Depots einnehmen. Je älter Sie werden, desto geringer der Aktienanteil.
10. Nur realisierte Gewinne sind echte Gewinne. Deshalb nach einem guten Kursverlauf auch mal (einen Teil) der Aktien verkaufen, um Gewinne zu sichern. Bundesverband deutscher Banken, J.Topar
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